Prolog
Eigentlich jagte er lieber bei Nacht, wenn sein schwarzes Fell ihn tarnte. Dann bemerkten die Capybaras – die Wasserschweine – ihn zu spät und Momente danach spürte er ihr heißes Blut auf der Zunge. Doch diesmal hatte er keine Capybaras gefunden und musste bei Tageslicht weiter umherstreifen.
Dabei kam er den Siedlungen der Menschen näher, als er eigentlich wollte, und ihren Pfaden aus festgestampfter Erde, die durch den Wald führten. Noch vorsichtiger als sonst glitt er von einem Schatten zum nächsten, achtete darauf, dass niemand ihn sah. Bevor er umkehrte, bemerkte er etwas Seltsames. Zwei Männer mit einer Säge machten sich an einem Baum zu schaffen, sägten an einem dicken Ast herum, der über den Pfad reichte. Ein dritter Mann hielt Wache, er wirkte nervös. Was sollte das? Feuerholz brauchten sie offensichtlich nicht, denn als sie fertig waren, hing der Ast noch immer an Ort und Stelle.
Geht mich nichts an und interessiert mich auch nicht, dachte er und beschloss, am Fluss nach Beute Ausschau zu halten, vielleicht hatte er dort mehr Glück. Dumpfe Hitze lag über dem Regenwald, die Sonne stand hoch am Himmel und er sehnte sich nach Abkühlung.
Zu dieser Zeit sonnten sich die Kaimane am Ufer, am besten, er probierte es mal bei ihnen. Ihre lange Schnauze war voller fieser Zähne und als Mensch wäre er ihnen lieber aus dem Weg gegangen. Doch wenn er in seiner Panthergestalt war, konnte er sie besiegen. Wenn er schnell genug war. Wenn er sie erwischte, bevor sie ihn erwischten.
Dieser große Kaimanbursche da lag in der richtigen Position. Gleich wurde es ernst. Aber zuvor horchte er noch in sich hinein, versuchte festzustellen, ob das Reptil ein Waldläufer war, so wie er selbst. Nein, sagte sein Gespür. Gut!
Hunger wühlte in seinem Magen, aber schlimmer war der Ärger. Ärger darüber, was sein Bruder gesagt hatte, die Art, wie er das Wort Einzelgänger ausgesprochen hatte. Wo lag das Problem? Nie würde er den Clan im Stich lassen! Was machte es aus, dass er gerne allein jagte? Schwarze Jaguare waren schließlich keine Rudeltiere!
Er würde es ihnen zeigen, indem er auch diesmal eine fette Beute mit zurückbrachte.
Der Ärger machte ihn unvorsichtig und verpatzte ihm den Ablauf. Als er sich anschlich und losjagte, hatte die Echse ihn schon bemerkt und drohte ihm mit geöffnetem Maul, weil er ihr den Weg zum Wasser abgeschnitten hatte. Trotzdem stürzte er sich auf sie und versuchte, sie niederzuringen. Seine mächtigen Muskeln entluden ihre Kraft, seine Fangzähne senkten sich in den Panzer, bissen glatt hindurch, hielten fest.
Wütend wehrte sich der Kaiman und peitschte mit dem Schwanz umher, dass das Wasser spritzte. Verdammt, das Vieh war groß! Und er hatte den Griff nicht gut angesetzt, so konnte er es nicht töten.
Ganz kurz ließ er den Kaiman los, um seinen Griff neu – und diesmal richtig, am Kopf – anzusetzen. Zweiter Fehler. Das Reptil versuchte nicht etwa zu fliehen, sondern schnappte nach ihm und erwischte dabei seine Vorderpranke. Glühend heiße Schmerzen schossen durch seinen Körper.
Ich muss ihn erledigen. Jetzt! Sonst war´s das.
Ohne auf die Schmerzen zu achten, warf er sich nach vorne und biss zu. Der Kaiman dachte nicht daran, die Kiefer zu öffnen, und wand sich noch heftiger, versuchte wahrscheinlich, ihn tiefer ins Wasser zu ziehen und dort zu ertränken. Reptilienzähne rissen und zerrten an seiner Pranke.
Aber nun war er über dem Kaiman und konnte den Griff richtig ansetzen. Seine kräftigen Kiefer packten zu, und der Kaiman erstarrte. Noch ein paarmal zuckte das Tier, dann war es vorbei. Schwer und schlaff hing das Reptil, das fast so groß war wie er selbst, in seinem Maul.
Doch selbst jetzt öffnete der Kaiman die verdammte Schnauze nicht! Und wenn man allein jagte, konnte einem auch niemand helfen. Er war zu weit weg, um einen von den anderen mit einem Ruf zu erreichen. Doch er hatte schon eine Idee.
Als er sicher war, dass sein Gegner tot war, ließ er den Kaiman los und verwandelte sich. Seine Menschengestalt war ihm nicht besonders wichtig, doch diesmal war sie vielleicht seine Rettung. Kaum dass er Hände hatte, versuchte er, dem Vieh mit einem herumliegenden Aststück die Schnauze aufzustemmen. Doch das war zu morsch und brach ab. Panisch krabbelten ein paar Ameisen weg, die darauf gesessen hatten, und aus den Bäumen am Fluss beobachtete ihn voller Interesse ein Schwarm Rabengeier. Vergesst es, dachte er. Heute ist NICHT euer Glückstag!
Das sahen die Geier anders, sie flogen und stolzierten näher heran. Ein paar von ihnen waren nur noch eine Pantherlänge entfernt und stritten sich lärmend, ohne ihn dabei aus den Augen zu lassen. Auch die anderen Kaimane waren darauf aufmerksam geworden, dass hier etwas Vielversprechendes geschah. Noch waren sie vorsichtig, doch er wusste, wie schnell sie sich bewegen konnten, wenn sie sich für den Angriff entschieden hatten.
Mit zusammengebissenen Zähnen schleifte er sich und seine Beute ein Stück weiter, wo er ein besseres Stück Treibholz zu fassen bekam. Mit dem klappte es.
Keuchend ließ er sich im Ufersand auf die Seite fallen und presste den blutüberströmten Arm an den Körper. Moskitos sirrten um ihn herum, senkten ihre Rüssel in seine Haut, doch er beachtete sie nicht. Er lebte noch, nur das zählte … nein, nicht nur. Das Reptil war nicht umsonst gestorben, von so viel Fleisch würde sein Clan tagelang leben können und vielleicht würde sich sogar sein Bruder zu einem lobenden Wort herablassen, wer konnte das wissen?
Mühsam stand er auf, beugte den Kopf vor dem Kaiman und murmelte die traditionelle Formel des Respekts, bedankte sich und bat den Geist des Reptils, ihm zu verzeihen. Wie sollte er die Beute heimbringen? Das würde schwer werden, denn der Blutverlust hatte ihn geschwächt.
Um dem dreistesten der wartenden Kaimane klarzumachen, was hier Sache war, warf er ihm das Aststück auf die Schnauze. Die Geier schrie er an, bis sie aufflatterten.
Dann suchte er nach etwas, womit er seinen Arm verbinden konnte. Schließlich fand er einen Busch mit großen Blättern, von denen er wusste, dass sie ungiftig waren. Nachdem er eine Spinne davon heruntergescheucht hatte, riss er ein paar der Blätter ab, verband sich den Arm damit und zurrte das Ganze mit ein paar Rankpflanzen fest.
Dann hievte er sich seine Beute auf die Schultern und machte sich auf den langen Weg zurück zum Lager. Er hatte keine Ahnung, ob er es erreichen oder vorher zusammenbrechen würde.
Die Warnung
Als Kitana hörte, dass jemand vor der Tür ihres Wohnhauses den Begrüßungsruf ausstieß, war sie erstaunt. Normalerweise wagte niemand, sie – eine Jaguargöttin – so kurz vor einer Volksaudienz zu stören. Neugierig ging sie auf bloßen Füßen zum Eingang und schlug den Grasvorhang mit den hineingewebten Mustern zurück.
Sie erkannte die schmächtige, O-beinige Gestalt sofort: Es war Ilu, der junge Orakelpriester von Elámon. Wie üblich sah er schrecklich aus: Sein dünnes, fettiges schwarzes Haar hing ihm unordentlich in die Stirn, und da er Wasser mied und sich zur Reinigung nur mit Nussöl einrieb, schlug ihr aus seiner Richtung ein ranziger Geruch entgegen. Am liebsten wäre sie einen Schritt zurückgewichen.
Trotzdem lächelte sie ihm zu. Ilu war ein Schützling ihrer Familie, seit sie ihn vor drei Jahren (da war er dreizehn gewesen und sie vierzehn) entdeckt hatten. Er war mit sechs Geschwistern als Sohn eines Maisbauern aufgewachsen und man sah ihm an, dass er in seiner Kindheit nie genug zu essen bekommen hatte.
Als seine Mutter begriffen hatte, dass seine ungewöhnlichen Träume vielleicht etwas zu bedeuten hatten, hatte sie versucht, im Tempel von Chaak, dem Schlangengott, vorzusprechen. Doch die Priester dort hatten die beiden zerlumpten Bauern davongeschickt, und mit letzter Kraft und Hoffnung hatten es Ilu und seine Mutter im Jaguartempel versucht. Zum Glück war ihr Vater gerade dort gewesen und hatte entschieden, die beiden anzuhören (und ihnen eine Portion Maisbrei mit Bohnen bringen zu lassen). Sofort hatte er begriffen, dass er ein neues Orakel vor sich hatte – endlich!
Seither war Ilu eine wichtige Persönlichkeit in Elámon, die anderen Priester erfüllten ihm jeden Wunsch. Aber er hatte nie vergessen, wem er all dies verdankte.
Zu Kitanas Überraschung erwiderte Ilu ihr Lächeln diesmal nicht. Im Gegenteil, er sah beunruhigt aus.
„Elámons Wohl“, sagte er förmlich. „Ich … ich muss euch etwas sagen. Euch Jaguargöttern. Es …“
„Willst du nicht reinkommen, Ilu?“, fragte Kitana freundlich und versuchte, flach zu atmen. Wirklich Pech, dass er vorhergesehen hat, dass er durch Wasser sterben wird … vielleicht kann ihm Papa noch mal versichern, dass Waschen ungefährlich ist?
Der junge Priester schüttelte den Kopf. „Nein … aber es ist wichtig …“
Beunruhigt blickte Kitana ihn an. „Hast du eine Vision gehabt?“
„Genau, und sie hatte etwas mit euch zu tun. Sie war düster … mir scheint, dass deiner Familie Unheil droht.“
Ein kaltes Kribbeln überlief Kitana. Bei manchen Kindern, die als Orakel infrage kamen, stellte sich heraus, dass sie nur die Vergangenheit sehen konnten. Doch Ilu war fähig, in die Zukunft zu blicken – und seine Visionen wurden meistens wahr. „Warte … äh, ich hole meinen Vater und meine Tante …“
„Nein, nein, ich muss wieder los … aber sage ihnen, sie sollen vorsichtig sein. Ihr alle müsst vorsichtig sein. Bitte!“ Ilu blickte ihr noch einmal ins Gesicht – mit einem gequälten Ausdruck, wie ihr schien –, dann drehte er sich um und hastete davon.
Nachdenklich ging Kitana ihren Vater suchen, wurde aber von ihrer Tante Tova abgefangen, die einen geflochtenen Korb mit Bürsten, Federn, Bändern und Schmuck vor sich hertrug. „Setz dich, wir müssen dringend anfangen“, kommandierte sie.
„Ich muss erst mit Papa sprechen, es ist …“
„Dein Vater kleidet sich gerade zur Audienz um. Puh, war das eben Ilu am Eingang?“
Kitana nickte. „Er hatte eine neue Vision – irgendwas Ungünstiges für uns“, berichtete sie. „Aber er wollte nicht sagen, was er gesehen hat.“
„Noch mehr Unheil? Na wunderbar. Das kann warten, bis dein Vater sich fertig geschmückt hat“, entschied ihre Tante. „Setz dich jetzt endlich, damit wir anfangen können!“ Sie blickte in ihren Korb und zögerte, anscheinend überfordert mit der Aufgabe, sich zwischen fünf verschiedenen Bürsten und Kämmen zu entscheiden.
Kitana gab vorerst auf und setzte sich, um sich für die Audienz verschönern zu lassen.
Ja, viel Glück hatten ihre Familie und Elámon in letzter Zeit nicht gehabt. Seit mehr als einem Jahr litt ihre Mutter an einer schweren Krankheit – ohne die Heilmittel aus dem Tempel des Vogelgottes wäre sie womöglich gestorben. Zwar herrschte gerade Frieden, weil der König ihres Stadtstaates eine Braut suchte (bislang vergeblich) und deshalb keine Eroberungspläne hatte. Aber in den letzten drei Jahren war die Regenzeit ungewöhnlich kurz gewesen oder ganz ausgefallen. Zwar wucherte der Dschungel wie eh und je, aber die vielen kleinen Maisfelder in der Umgebung waren vertrocknet und hatten dieses Jahr nur einen jämmerlichen Ertrag gebracht. Nun bangten alle, dass bald die neue Regenzeit begann – wenn sie wieder ausblieb, wäre das eine Katastrophe.
Sisilu Chaak – als Göttin für den Tag, Regen und Ernte zuständig und in zweiter Gestalt eine rot-weiß-schwarz gemusterte Milchschlange – klagte oft, dass sie die Gebete schon nicht mehr hören konnte und ihr vom vielen Weihrauch schwindelig wurde. Aber noch schlimmer war natürlich, dass sie nichts ändern konnte.
Jeder Tier-Mensch-Gott verfügte aus Gründen, die niemand kannte, nur über eine einzige magische Fähigkeit außer der, sich zu verwandeln. Meist zeigte sie sich in der Kindheit und verschwand dann nicht mehr, sobald sie erst einmal geweckt war. Kitana wusste, dass auch die Götter in anderen Stadtstaaten solche Fähigkeiten hatten und sie für das Wohl ihres Volkes einsetzten. Doch aussuchen konnte man sich weder diese Fähigkeit noch seine traditionelle Rolle, weil diese tief in den Köpfen der Menschen verankert war.
Sisilus magische Fähigkeit war es, die Klugheit zu steigern. Das nützt nicht gerade viel, wenn man hungert, dachte Kitana. Ich bin froh, dass wir Jaguargötter nicht für den Regen zuständig sind!
Sie hockte im Schneidersitz auf dem Boden und spürte, wie sie immer ungeduldiger wurde. Alles in ihr drängte sie danach, ihrem Vater von Ilus Warnung zu erzählen. Aber diese Ankleidezeremonie dauerte so lange, dass der Mais in dieser Zeit wahrscheinlich eine Fingerbreite gewachsen wäre … jedenfalls in normalen Jahren.
Während ihre Tante an ihrem langen nachtschwarzen Haar herumhantierte, streckte Kitana die Hand nach den Ohrringen aus grüner Jade aus, die vor ihr auf einem Tuch lagen.
„Halt still – wie soll ich sonst deine Haare richten?“, beschwerte sich ihre Tante Tova und stieß einen Schrei aus, als sich Kitanas mit Stoffbändern, Perlmuttstücken und bunt schillernden Federn arrangierte Frisur aufzulösen begann.
„Entschuldige – ab jetzt sitze ich so still wie auf der Lauer“, sagte Kitana und musste lächeln, als sie sah, dass ihrer stämmig gebauten und mit einer ausgeprägten Nase gesegneten Tante vor Aufregung Tasthaare auf den Wangen gesprossen waren. Tova hatte ihre Verwandlungen nicht im Griff, das war einer der Gründe, warum sie selten öffentlich auftrat. Eine Göttin mit Schnurrhaaren sah vielleicht niedlich aus, aber das war nicht der Sinn der Sache. Außerdem war ihre Fähigkeit, tiefe Einsicht zu verleihen, erstaunlich wenig gefragt.
Eine schlichte Verwandlungspanne hatte Ilu sicher nicht gemeint, dazu hatte er zu beruhigt gewirkt. Seine Worte echoten in ihrem Kopf. Sage ihnen, sie sollen vorsichtig sein. Ihr alle müsst vorsichtig sein.
Als hätten sich alle abgesprochen, um Kitana von den sorgenvollen Gedanken abzulenken, tollte vom Aufruhr angelockt Elki herein, ihr Bruder, der erst neun Jahre zählte. Er war gerade in seiner Jaguargestalt, eine junge Raubkatze mit goldfarben-und-schwarz geflecktem Fell und hellgrünen Augen. Übermütig lief er auf sie zu und versuchte, kurz vor ihr einen Haken zu schlagen, was dazu führte, dass er den Boden unter den Pfoten verlor und gegen sie kullerte.
Kitana nutzte die Chance, Elki durchzukitzeln, während sie gleichzeitig so gut wie möglich den Kopf still hielt. Schnaufend vor Vergnügen wand sich Elki und Kitana kraulte ihn hinter den kätzchenhaft flauschigen Ohren. Was jagst du gerade?, fragte sie ihn von Kopf zu Kopf. Nur mich oder auch was anderes?
Vögel, behauptete Elki, stürzte sich auf die Federn und drückte sie mit den Pfoten auf den Boden. Dabei erwischte er ausgerechnet ihre Lieblingsdekorationsfeder, eine lange feuerfarbene.
„He!“, rief Kitana und zog sie ihm zwischen den Krallen heraus. Mit blitzenden Katzenaugen setzte Elki der Feder nach, doch ihre Tante packte ihn um den Bauch und beförderte das fauchende Fellbündel in den Pflanzendschungel des Innenhofs. „Raus mit dir – deine Schwester hat gleich ihre Volks-Audienz!“
Jaja, weiß ich doch, erwiderte Elki, sprang nach einem fliegenden Käfer und landete jaulend in einer Dornenranke.
Wehmütig blickte Kitana ihm nach. Noch ein Jahr, höchstens zwei, dann würde auch er seine offizielle Rolle einnehmen müssen. So wie sie damals. An ihrem zehnten Geburtstag hatten ihre Eltern ihr eröffnet, dass es vorbei war mit den aufgeschürften Knien und den unbeschwerten Tagen mit nur hin und wieder ein bisschen Unterricht in Schreiben, Lesen, Perlenzählen und Verwandlung.
Seither regierten Regeln ihr Leben. Göttinnen rennen nicht. Göttinnen weinen nicht. Göttinnen begeben sich nur makellos gekleidet in die Öffentlichkeit. Doch als Göttin konnte sie den Menschen auch helfen, ihnen Kraft und Zuversicht geben oder ihre Probleme lösen. Das machte die Einschränkungen mehr als wett.
Es wurde wieder ruhig im Zimmer; ihre Mutter – schon seit einiger Zeit krank – ruhte nebenan und von irgendwoher hörte Kitana ihren Großvater schnarchen. Ihr Vater richtete sich ebenfalls her – er würde den König von Elámon treffen.
„So, fertig“, verkündete Tova, strich sich über das verschwitzte Gesicht und stutzte. „Wieso hast du mir nicht gesagt, dass ich Schnurrhaare habe?“
„Hab sie selbst eben erst bemerkt“, log Kitana und ließ die Finger über ihre Kette aus schwarzer Jade gleiten, die mit Smaragden besetzt war. Kühl und glatt fühlte sie sich an, so wie die breiten Reife aus Goldkupfer um ihre Unterarme.
„Du bekommst vieles nicht mit“, sagte ihre Tante mit hochgezogenen Augenbrauen. „Oder ist dir etwa schon zu Ohren gekommen, dass Axar wieder in der Stadt ist?“
Wieder schoben andere Gedanken die an Ilus düstere Vorhersage beiseite. Kitana zwang sich, normal weiter zu atmen. Ein-aus, ein-aus. „Axar? Tatsächlich?“, fragte sie so beiläufig wie möglich. „Er war wirklich lange weg auf seiner Lernreise.“
„Ein volles Jahr!“ Ihre Tante stieß die Luft aus. „Nur drei von fünf, die aufgebrochen sind, sind wohlauf zurückgekehrt. Ich habe gehört, ihre Kanus sind erst kürzlich in einem Gewitter gekentert.“
Hoffentlich merkte ihre Tante nicht, wie schnell ihr Herz gerade pochte. „Elámons Wohl! Welche Priester sind denn gestorben?“
„Weiß ich nicht genau.“ Ihre Tante starrte missbilligend auf Kitanas Füße. „Diese Sandalen sind abgenutzt, hoffentlich bringt dir jemand ein paar hübsch bestickte neue als Opfergabe. Mit denen kannst du ohne Schande im Tempel vorbeigehen, wenn dich die Reise der Priester interessiert.“
„Vielleicht mache ich das“, antwortete Kitana ausweichend.
Oder vielleicht auch nicht. Du hast Angst davor, ihn wiederzusehen – weil es wahrscheinlich wehtun wird, warf sie sich vor.
Ihr Vater betrat den Raum, musterte sie und nickte ihr zu. „Meine Tana, dunkelschön wie die Nacht!“, sagte er lächelnd, doch dann wurde er wieder ernst. „So, ich mache mich auf den Weg – der König wartet nicht gerne. Er nutzt zurzeit mal wieder jede Gelegenheit für einen Wutanfall.“
Kem Balam war ein nicht besonders großer, aber kraftvoller Mann mit den gleichen glänzend schwarzen Haaren wie Kitana. Seine Augen, die ruhig und entschlossen blickten, waren nicht dunkelbraun wie ihre, sondern hatten als Mensch und Jaguar die tiefgoldene Farbe von Dschungelhonig. Seine Haut war dunkler als Kitanas und seine Nase stärker gebogen. Auf seiner Haut war ein Jaguar-Fleckenmuster zu erkennen, ganz leicht nur, im Sonnenschein sah man es am deutlichsten. Es war ein großer Vorteil, dass er genauso aussah, wie man sich einen Gott der Nacht und des Krieges vorstellt. Auch seine Fähigkeit, körperliche Stärke zu verleihen, war sehr beliebt beim Volk.
„Eben war Ilu da“, berichtete Kitana hastig. „Er hatte eine Vision, er meinte, sie bedeutet Unheil für uns.“
Ihr Vater runzelte die Stirn. „Hat er die Vision genauer beschrieben?“
„Nein, er hat nur gesagt, wir sollen in nächster Zeit vorsichtig sein.“
„Aber das sind wir doch eigentlich immer“, behauptete ihre Tante und versuchte vergeblich, die Bürsten so zu sortieren, dass sie wieder in den Korb passten.
„Vielleicht hat es etwas mit meiner Audienz zu tun“, meinte Kitanas Vater.
Klang plausibel. „Was besprecht ihr diesmal?“
„Seine dreimal verdammte Brautsuche“, knurrte Kem Balam und Kitana fiel auf, dass er sie auf eigenartige Weise musterte. Sofort raste das Blut mit heißer Empörung durch ihre Adern. „Er hat sich nicht etwa in den Kopf gesetzt, dass er mich heiraten will, oder?“
„Doch, das ist seine neuste Idee.“ Ihr Vater seufzte tief. „Eine Göttin als Ehefrau würde seinen Status noch weiter erhöhen und natürlich rechnet er damit, dass eure Kinder göttliche Fähigkeiten von dir erben könnten. Würdest du ihn denn nehmen?“
„Nur, wenn der Mond vom Himmel fällt! Er ist schon über dreißig Jahre alt und außerdem …“ Sie brauchte ihrem Vater nichts zu erklären, er kannte den König – einen sehr von sich überzeugten Wüterich, dessen Herz weniger seinem Stadtstaat gehörte als vielmehr den Ballspiel-Partien, die zu Ehren der Götter ausgetragen wurden. Eher würde ich Elámon verlassen, als diesen Kerl zu ehelichen!
Ihr Vater holte noch einmal tief Luft und Kitana versuchte in seinem Gesicht zu lesen, wie seine Meinung dazu war. Besonders enttäuscht wirkte er zum Glück nicht. „Habe ich mir fast gedacht. Du wärst mit Sicherheit unglücklich mit ihm.“
Unendlich erleichtert umarmte ihn Kitana. „Sag es ihm behutsam. Vielleicht war Ilus Vision, dass der König dich vor lauter Wut erdolcht.“
„Das würde selbst er nicht wagen … und nicht schaffen.“ Ihr Vater teilverwandelte sein Gebiss und zeigte seine eindrucksvollen Fangzähne, so lang wie ihr Zeigefinger. „Mach dir keine Sorgen. Ich gehe auf dem Rückweg im Tempel vorbei und versuche Ilu zu entlocken, was genau er gesehen hat. Dann wissen wir mehr darüber, wovor wir uns in Acht nehmen müssen.“
Sie lächelten sich an und umarmten sich kurz.
Kitana fühlte sich besser – was auch immer ihnen drohte, ihr Vater würde sich darum kümmern und das Unheil abwenden, ganz sicher. Er hatte immer alles unter Kontrolle und kümmerte sich um die wichtigen Dinge.
Ihre Gedanken wanderten zurück zu Axar. Er war ihr Kindheitsfreund gewesen, sie waren praktisch zusammen aufgewachsen. Hatten wild hinter dem Chaak-Tempel im Schlamm gespielt, Eidechsen gefangen, sich Geschichten erzählt und sich an selbst gesammelten „heiligen Pilzen“ furchtbar den Magen verdorben. Vor ihm hatte sie sich ganz unbefangen verwandeln können.
Er war ihr ungeheuer wichtig gewesen – und sie ihm anscheinend auch. Als ihre Familie geplant hatte, sie zur Ausbildung ein paar Jahre lang in einen anderen Stadtstaat zu schicken, hatte sie Tränen in seinen Augen gesehen.
Doch dann war es schwierig geworden zwischen ihnen. Mit vierzehn Jahren hatte er seiner adligen Verwandtschaft – viele Mitglieder der zwanzig Menschen zählenden Mondstein-Familie waren berühmte Krieger und Heerführer – gestanden, dass er kein Interesse am Kämpfen hatte. Er hatte seinen Eltern ihre Zustimmung abgetrotzt, dass er in einen Tempel eintreten durfte, um Sternenpriester zu werden – Axar hatte sich immer für die Bewegungen der Gestirne interessiert und konnte besser rechnen als jeder, den sie kannte.
Gleichzeitig hatte Kitana versucht, ihren eigenen Traum wahr zu machen und zu lernen, wie man Schriftzeichen meißelt und Tempel mit Geschichten schmückt. Doch ihre Familie hatte Nein gesagt; sie hätte genauso gut versuchen können, ein Stück Stein mittendurch zu beißen. Als Göttin brauchen wir dich, nicht als Bildhauerin!
Danach war es mit ihrer Freundschaft abwärts gegangen – die Priester hatten ihn von ihr ferngehalten, weil es sich nicht ziemte, seine freie Zeit mit einer Göttin zu verbringen. Nach und nach war Axar durch die dreimal verfluchte Unterweisung immer ehrfürchtiger und förmlicher ihr gegenüber geworden. Hätte ich das irgendwie verhindern können? Nein, wahrscheinlich nicht.
Zeit für die Audienz. Kitana gab ihrer Tante, ihrer halb wachen Mutter und Elki einen Kuss, dann machte sie sich auf den Weg. Einmal tief durchatmen, den Rock und ihr mit edlen Steinen besetztes Schultertuch zurechtzupfen. Los. Ihre Eskorte aus vier Palastwachen wartete schon.
Mit gleichmäßigen Schritten und erhobenem Kopf – Göttinnen treten allzeit würdevoll auf – ging Kitana zwischen ihnen vom Haus ihrer Familie, das sie meist einfach das „Jaguarhaus“ nannten, den kurzen Weg zum Jaguartempel. Er war etwa doppelt so hoch wie die Dschungelbäume und hatte die Form einer Pyramide mit abgeflachter Spitze. Alle vier Seiten bestanden aus genau dreihundert mit Inschriften verzierten Steinstufen, eine für jeden Tag des Jahres. Auf der Oberseite des Tempels, einer steinernen Plattform, zeigten sich die Götter bei Audienzen dem Volk; dort war der Opfer-Altar und auch ein Steinhäuschen erhob sich dort, das Allerheiligste. Nur Götter und Priester hatten Zutritt, doch besonders heilig fand Kitana es nicht, meist wurden darin einfach Materialien für die Audienz gelagert.
Wie immer in letzter Zeit schmerzte es Kitanae, an den fast völlig verdorrten Mango- und Nuss-Bäumen vorbeizugehen, und von den einstigen Grasflächen zwischen den Tempeln waren nur ein paar braune Halme und Staub übrig. Ein alter Gärtner, der ihr schon als Kind immer mal wieder eine Nuss oder Frucht geschenkt hatte, bemühte sich mithilfe eines Begleiters vergeblich, im Palastgarten zu retten, was zu retten war. Mitleidig lächelnd nickte sie ihm zu und er lächelte zurück.
In der Stadtmitte zwischen Jaguartempel und Königspalast war einiges los. Wie Ameisen in einer Reihe gehend bewegten sich Träger mit auf den Rücken geschnallten Wasserkrügen zu einem Verteilplatz, luden ihre Last ab und machten sich mit einem leeren Krug wieder auf den Weg. Eine lange Schlange von Menschen wartete schon geduldig auf das Wasser. Es war streng geregelt, wie viele Kellen jede Familie bekommen durfte, denn das kostbare Nass stammte aus einer Höhle mit Grundwasserteich, und falls die Dürre andauerte, würde dieser Vorrat noch eine Weile reichen müssen.
Noch gab es keine Hungersnot, noch reichten die Vorräte. Bürger von Elámon und Diener überquerten den Platz oder bildeten schwatzende Grüppchen, zwischen denen Kinder umherrannten. Von Kunden umlagerte Garküchen verkauften gefüllte Maisfladen und Truthahnspieße, der Duft von gebratenem Fleisch und gerösteten Kashu-Nüssen wehte herüber. Eine von vier Trägern geschulterte Sänfte transportierte adlige Damen durch die Stadt. Vor einer Stele, die beim letzten Fest des Kaimangottes aufgestellt worden war, brachte ein grauhaariges Paar eine Schale mit undefinierbarem Inhalt als Opfer dar. Mit der Erweiterung des Vogelgott-Tempels auf der linken Seite ging es voran, dort arbeiteten verschwitzte Männer auf hölzernen Gerüsten und hämmerten Steinblöcke zurecht.
Vor dem Jaguartempel hatte sich eine Menschenmenge gesammelt, die respektvollen Abstand von den drei anwesenden Priestern hielt. Als die wartenden Leute – die meisten von ihnen trugen nur Lendenschurz und Sandalen – Kitana sahen, warfen sich ein paar von ihnen vor ihr auf den von der Sonne hartgebackenen Boden. Andere murmelten Gebete oder Lobpreisungen. Obwohl Kitana daran gewöhnt war, machte sie all das manchmal noch verlegen. Grüßend hob sie die Hand.
Die Priester, die sie gleich bei der Audienz betreuen würden, verbeugten sich ebenfalls tief vor ihr. Zwei als Helfer, ein anderer, der sie um einen halben Kopf überragte, als Leiter der Zeremonie.
Freundlich nickte Kitana ihnen zu … und erstarrte. Den hochgewachsenen jungen Priester mit den kurzen, ein wenig verstrubbelten braunen Haaren, der eintätowierten Jaguarsilhouette auf dem Oberarm und den klugen dunklen Augen kannte sie. Dieses Tattoo hatte er sich mit dreizehn selbst gestochen und ihr dabei geschworen, dass er sie nie vergessen würde, egal was ihre Eltern mit ihnen vorhatten.
Der Priester war Axar.
****
Niemand sah ihn, als er durch das Gebüsch neben dem Tempel kletterte. So wie immer. Für fast alle Menschen war er unsichtbar. Nur eine schlanke, kaum handlange braune Echse, die an einem Strauch oder Baumstamm hochhuschte oder zwischen den Blättern hervorlugte. Ein ganz gewöhnliches Tier. Jedenfalls auf den ersten Blick. Na ja, gut, auf den zweiten auch.
Sie wussten nicht, dass er ebenfalls ein Gott hätte sein können, wenn er gewollt hätte. Wollte er aber nicht. Zu anstrengend. Sah er aus wie jemand, der sich freiwillig von anderen Leuten beglotzen und bequatschen ließ?
Außerdem war es nicht so sein Fall, sich zu verwandeln. Das hatte sich nicht nur als nervtötend, sondern auch als peinlich herausgestellt. Wie beschafften sich andere Wandler etwas zum Anziehen, wenn sie ihre Menschengestalt einnahmen? Bei ihm klappte das nie im rechten Moment und er stand nach der Verwandlung vollkommen nackt da. Danke, nein.
Kurz beobachtete Yaddi, wie Kitana – das etwas stämmige Jaguarmädchen mit den grünen Ohrringen und der Prachtfrisur – die steilen Stufen der Pyramide hochstieg, flankiert von zwei Priestern und gefolgt von einem dritten. Sie war ziemlich hübsch mit ihrer glatten braunen Haut, ihrem dreieckigen Gesicht, das ein wenig an ihre Katzengestalt erinnerte, und ihren großen dunkelbraunen Augen . Normalerweise hätte er sich einen Spaß daraus gemacht, sie zu beobachten, wenn sie ohne einen Fetzen Stoff am Leib im heiligen Cenote schwamm, diesem versteckten Teich mitten im Regenwald. Doch ausgerechnet bei ihr ging das nicht, sie würde es merken. Das kannte er von sich selbst, er spürte andere Wandler schon, wenn sie noch viele Schritte entfernt waren.
Jede Menge Leute warteten am Fuß des Stufentempels darauf, dass sie bei der Audienz an die Reihe kamen. Ansonsten war nicht viel los heute. Markttag war erst wieder morgen und Händler aus anderen Stadtstaaten waren nur wenige da.
Gelangweilt blinzelte Yaddi in die Sonne, während er wie üblich nach gefährlichen Vögeln Ausschau hielt. Eins dieser Federviecher, die ihn nicht als tiefgründige, faszinierende Persönlichkeit schätzten, sondern nur als potenzielle Mahlzeit. Drecksbiester. Seuchen der Lüfte.
Bei den Reservoir-Teichen waren leider keine Mädchen, denen er zusehen konnte – das wenige Wasser, das darin noch herumschwappte, war voller Algen und roch brackig. Wer darin noch baden mochte, konnte es genauso gut in der eigenen Pisse tun. Zum Glück war er nicht darauf angewiesen, dieses Zeug zu trinken, Tau auf den Blättern reichte ihm.
Yaddi überlegte, ob er ein paar der Geschichten lesen sollte, die auf den Wänden der Tempel verewigt waren, entschied sich aber dagegen, als er einen der Jaguargötter zum Königspalast hinübergehen sah. Konnte interessant werden. Er huschte hinterher.
Oder versuchte es wenigstens.
Na, spionierst du mal wieder, Langschwanz? Die tiefe Männerstimme gehörte einem Dreipunkt-Rubin-Käfer, der ihn anscheinend aus dem Gebüsch beobachtet hatte. Jemand hatte die Rubine aus seinem Panzer herausgebrochen und das Schwarz seiner Deckflügel war matt und verkratzt vor Alter.
Äh, was? Spionieren? Ich doch nicht. Verlegen rannte Yaddi einen Blattstängel hoch.
Reg dich ab. Machen wir doch alle. Aber Kem Balam mag es nicht, wenn man ihn mit dem König belauscht. Also bleib entweder hier sitzen oder verzieh dich in den Wald, ja? Der Käfer setzte sich gemächlich in Bewegung. Auch er war natürlich ein Wandler, sonst hätten sie sich nicht von Kopf zu Kopf unterhalten können. Yaddi hatte ihn schon in der Gegend gesehen, er war ein Speichellecker der eingebildeten Jaguar-Wandler.
Sitzen bleiben?, gab Yaddi gereizt zurück. Du weißt schon, was ich bin, oder? Eine Echse wie er konnte ebenso wenig stillhalten, wie die Gestirne ihren Lauf verändern konnten. Er war schließlich kein Leguan, der behäbig irgendwo herumhockte und ab und zu mal ein Blatt fraß, das ihm fast ins Maul wuchs.
Der Käfer stutzte. Na gut, dann tänzel eben herum, Langschwanz. Aber anderswo.
Bin ja schon weg. Möge ein Tapir auf dich pissen! Beleidigt bewegte sich Yaddi am Rand des Dschungels entlang, der die Stadt umschloss. Immer auf der Suche nach einem schmackhaften Insekt, das nur darauf wartete, die Innenseite seines Magens kennenzulernen.
Hm, da war dieser Kem Balam schon wieder, das Gespräch schien nicht lange gedauert zu haben. Er wirkte zornig, hatte es Streit gegeben im Königspalast? Der Jaguarmann nahm seinen aufwendigen Kopfschmuck ab und drückte ihn einem Diener in die Hand, dann marschierte er mit langen Schritten in den Regenwald hinein. Und zwar allein! Er nahm einen der schmalen Pfade, die nach Westen führten.
Yaddi war kurz davor, ihm zu folgen, doch dann sah er direkt vor seiner Schnauze einen kleinen grünen Käfer sitzen und hatte Besseres zu tun.
Richtig spannend! Kann es kaum erwarten das buch zu lesen 🙂
Ich finde die Leseprobe ist sehr spannend und geheimnissvoll gestalted toll!!
Hallo Katja und Sabine,
die Leseprobe ist echt toll! Allerdings bin ich etwas an den Wörtern “Pisse” und “pissen” hängengeblieben, denn die Geschichte spielt ja vor vielleicht mehr als 1000 Jahren und meines Wissens nach benutzte man da solche Wörter noch gar nicht. Aber ansonsten ist die Leseprobe super und macht mega Lust darauf, das Buch zu lesen!
LG Juna Lesekatze??
Hallo Juna,
Streng genommen spielt das Buch ja sowieso in Mexiko, der deutsche Text ist also eine “Übersetzung” davon, was die Charaktere rein wörtlich gesagt hätten. Da waren bestimmt auch Wörter dabei, denen “Pisse” und Co sinngemäß am nächsten kommen 🙂
Viele Grüße,
Sabine
Wie immer in letzter Zeit schmerzte es Kitanae, an den fast völlig verdorrten Mango- und Nuss-Bäumen vorbeizugehen, und von den einstigen Grasflächen zwischen den Tempeln waren nur ein paar braune Halme und Staub übrig.
Hi zusammen,
Wollte nur bemerken das im Text oben bei der Jaguargöttin Kitanae steht. Ich glaube dort sollte eher Kitana stehen.
Sonst war die Leseprobe echt katzig!
Waldige Grüsse Forest_Magic29
Hallo Forest_Magic29,
Stimmt, danke für den Hinweis! Der Tippfehler ist zum Glück bloß in der Leseprobe, im fertigen Buch steht er schon nicht mehr drin.
Viele Grüße,
Sabine