Carag live! Beim Woodwalkers-Tierdreh im Harz dabei

Katja Brandis  7-23

Es ist ja schon aufregend genug, wenn die eigene Buchreihe verfilmt wird. Aber noch viel aufregender ist es, bei den Dreharbeiten vorbeizuschauen! Ende Juli 23 war es zum ersten Mal soweit, ich durfte die Filmtiere besuchen und einen ihrer Einsätze vor der Kamera beobachten. Aber erstmal musste ich einen sechsseitigen „Risikoleitfaden Tiere am Set“ durchlesen. Absolute Ruhe am Set, Kein Laufen und Rennen, Kein Essen. Wenn sich ein Tier einem ungeplant nähert, dann still stehen bleiben, passiv schauen, Arme an den Körper. Alles klar und kein Problem. Über manches im Leitfaden musste ich schmunzeln. Raben stehlen Essen am Set, Kleinteile, Müll und Accessoires bis zur Größe eines Handys – also vorher alles verstauen! Soso.

Von links: Robin, Sabine Hirsekorn, mein Mann Christian und Corinna Mehner, Chefin der Filmproduktionsfirma blue eyes

Nach siebeneinhalb Stunden Fahrt (ja, wir waren finster entschlossen, beim Dreh dabei zu sein …) waren wir – mein Sohn Robin, mein Mann und ich – endlich angekommen. Natürlich konnten wir kaum erwarten, dass es losging. Sabine Hirsekorn, meine Assistentin und Gründerin des Walkers-Wikis, war auch schon wohlbehalten eingetroffen. Am Abend begegnete ich noch zufällig Lilli, der Holly-Darstellerin, im Hotel (sie hatte so wie die anderen menschlichen SchauspielerInnen am Wochenende frei). Wir haben uns beide erkannt und sehr gefreut. Beim Frühstück erspähte ich dann noch die sehr nette Berta-Darstellerin und Tamino, den munteren Shadow-Jungen aus den USA. Ein echter Kick, ich kannte sie ja alle bisher nur aus den Casting-Videos.

Sorgenvoll spähten wir beim Frühstück aus dem Fenster … es schüttete draußen, würde der Dreh womöglich ausfallen? Oder würden wir, wenn überhaupt, nur durchnässte, schlecht gelaunte Pumas kennenlernen? Zum Glück versiegte das Gepladder nach einer Weile, und um elf fuhren wir schließlich los an den geheimen Ort, an dem alle Szenen von Verwandlungs- und Kampfunterricht gefilmt wurden.

Erstmal statteten wir dem Tier-Camp einem Besuch ab und ich sagte Katja Elsässer, einer sehr erfahrenen und supernetten Tiertrainerin, „Hallo“. Meine Namensvetterin hat schon für unzählige Filme Tiere trainiert – mit ganz viel Liebe, Geduld und positiver Bestätigung. Sie war schon als Kind ein unglaublicher Tier-Fan und hat sich später ihren Traum verwirklicht, einen eigenen Filmtier-Hof zu gründen. „Dort leben wir mit sehr, sehr vielen Tieren zusammen – ich habe sie nie gezählt, ungefähr vierzig“, erzählt sie. „Wir gehen dort ganz frei mit unserem Wolfsrudel spazieren und die Raben fliegen hinterher. Unser Luchsweibchen Khaleesi läuft gerne im Wald herum, genießt es aber auch, in unserem Bett zu schlafen.“ Die Tiere für den Film kommen übrigens von Miguel de la Torre, Katja Elsässer und Wild Animal Actors.

Hier beim Dreh mussten die vierbeinigen Darsteller leider in Reisegehegen leben, nicht jeder hätte es gut gefunden, wenn die beiden Bisons durch den Ort gewandert wären. Ich begrüßte den Brandon-Darsteller Nightwolf und seinen Kumpel und Reisegefährten Tatanka, mit dem er eine Mini-Herde bildet. Sie wirkten sehr putzig (die Yellowstone-Bisons sind doppelt so groß), sind aber, wie ich gehört habe, beim Dreh manchmal ganz schöne Dickschädel.

Dann fiel mein Blick auf die beiden Pumas und ich vergaß natürlich alles andere. „Das sind Jama und Uyuni, zwei junge Weibchen“, erzählte Tiertrainerin Katja, die die beiden Darstellerinnen aus acht in Spanien lebenden Film-Pumas ausgewählt hat. „Sie haben ein paar Tage gebraucht, um sich hier einzugewöhnen, aber jetzt geht es jeden Tag besser mit ihnen.“

Die beiden Katzen hatten gleich eine ganze Gruppe von spanischen Betreuern dabei, die ihnen jeden Wunsch von den Augen ablasen. Ich konnte erst gar nicht glauben, dass Pepe – der Lieblingsmensch der Pumas – mir erlauben würde, ins Gehege zu gehen, aber dann kniete ich auf einmal drinnen (die Pumas finden es besser, wenn man nicht so riesig wirkt). Eine zimtfarbene Katze, die noch ein leicht jugendlich geflecktes Fell hatte, schnupperte an mir und ich durfte sie sogar ein bisschen streicheln. Doch als sie sich auf den Rücken warf und von Pepe den Bauch kraulen ließ, nahm ich lieber die Hand weg. Das kannte ich von meinen drei Katzen, dass das Spiel in solchen Situationen schnell rauer werden kann!

Neugierig schauten uns das große Filmwolf-Rudel schon entgegen – Wölfe in ganz verschiedenen Farben. Selten habe ich so freundliche, entspannte Tiere kennengelernt. Wir durften uns nicht nur im Gehege hinsetzen und die Wölfe knuddeln, sondern Miguel – der das Rudel aufgebaut hat und der beste Freund der Wölfe ist – fragte sogar „Hast du Lust, ihnen ein paar Leckerlis zu geben?“ Und ob! Das Ergebnis: eine Pelzlawine! Es war grandios lustig. Die Stimmung im Rudel war so harmonisch, dass sogar in einer solchen Situation keiner der Wölfe einem anderen drohte oder ihn grob an seinen Rang erinnerte. Die Alpha, eine gelassene Wolfs-Großmutter, hat ihre Rudelmitglieder bestens im Griff! Mein Lieblingswolf war übrigens der junge schwarzpelzige Logan. Aber natürlich gefielen mir auch Loux, die im Film Tikaani spielt, Loudwig, der beim Dreh Jeffrey darstellt, sowie Louba und Louise, die weiteren Wolfs-DarstellerInnen. Die lagen nach der ganzen Aufregung mit den Besuchern erstmal herum und chillten eine Runde. In Filmen mitzuspielen macht diesen schlauen Tieren übrigens richtig Spaß!

Ein weiteres Highlight war, dass ich den ein bisschen strubbeligen, da durchnässten Weißkopf-Seeadler halten durfte, der im Film die Adler-Lissa Clearwater spielt. Aber auch den kleinen Skunk Leroy (getauft zu Ehre meines Romanhelden) fand ich sehr niedlich. Zum Glück war er sehr verschmust und dachte gar nicht daran, mich einzustinken, obwohl er das durchaus gekonnt hätte. „Die Skunks wohnen daheim in unserem Wintergarten und sind mittendrin im quirligen Hof-Leben, damit sie später beim Filmen nicht vor allem und jedem erschrecken“, erklärte mir Tiertrainerin Katja. Dadurch gab es bisher noch nie einen Stink-Unfall.

Die beiden Shadow und Wing-Darsteller Cookie und Itachi waren weniger schmusig und dafür ganz schön frech. Begeistert neckten sie Tiertrainerin Katja, bis sie wieder ins Gehege mussten. Die verschiedenen Holly-Darstellerinnen – ich glaube, es sind insgesamt fünf – mussten leider gleich drinnen bleiben. Sie sind so wuselig, dass sie nicht gerade leicht zu filmen sind. Lustigerweise verraten ihre Namen schon, was ihr jeweiliges Spezialgebiet ist: Holly Gardine kann besonders gut Klettern, Holly Handtasche wird im Film eine Handtasche durchwühlen … und Holly Durazell ist einfach bekannt für ihre grenzenlose Turbo-Energie. Mehrere Stunden täglich haben Katja und Trainerin Susi mit ihnen verbracht, damit sie ihnen voll vertrauen und lernen, was sie im Film tun sollen.

Inzwischen hatte sich der Himmel aufgehellt und der Dreh konnte losgehen! Erst wurden ein paar kleinere Einstellungen aufgenommen, wegen technischer Hindernisse dauert es doch noch etwas länger, bis Elemente der späteren Kampfszene zwischen Berta und Carag gedreht werden konnten. Dabei hatten die TiertrainerInnen auf einen Bär verzichtet – zu gefährlich. Er würde später digital einfügt werden. Wir waren gespannt, wie der vierbeinige Carag den Kampf ganz alleine simulieren sollte.

Die Vorbereitungen waren eindrucksvoll – nicht etwa der Puma bewegte sich in einem eingezäunten Gelände, sondern wir Gäste und Teammitglieder sowie der Kameramann wurden „eingezäunt“. Raubkatze und TrainerInnen konnten sich frei auf der großen Sand-Lichtung im Kiefernwald bewegen. Dann hieß es „absolute Ruhe!“ und „Ganz still stehen bleiben während des ganzen Drehs“, denn Pepe und die anderen spanischen Betreuer waren mit Jama war in Anmarsch. Die Carag-Darstellerin inspizierte erstmal die Gegend und wirkte noch ein bisschen unruhig wegen der vielen Leute. Doch animiert von ihren menschlichen Freunden kam sie immer mehr in Spielstimmung. Sie führte keine Kunststücke vor, sondern tat einfach das, was Katzen tun … jagte zum Beispiel mit großer Begeisterung einer Plastikflasche an einer Angel hinterher und sprang nach ihr. Wow, und wie sie springen konnte! Ihr menschlicher Partner (mit dem sie später noch spielerisch, aber sehr eindrucksvoll vor der Kamera raufte) trug dabei meist einen weißen Ganzkörper-Anzug, durch den man ihn später rausretuschieren konnte. Die Bewegungen des kämpfenden Bären stellen dann speziell ausgebildete Schauspieler, „Animal performer“ genannt, im Studio dar.

Es war ein superspannender Dreh. Die Filmleute haben noch bis spät abends gearbeitet, aber wir waren nach dem aufregenden Tag leider völlig platt und haben nicht bis zum Schluss durchgehalten. Das, was wir erlebt hatten, war gefühlt sowieso kaum zu toppen – ein großes Dankeschön an die Leute der Produktionsfirma blue eyes Fiction, die das möglich gemacht haben! Nun freuen wir uns sehr darauf, im August 23 beim Dreh mit den menschlichen Darstellern in Bayern dabei sein zu können!

 

 

Alle Infos zur Woodwalkers-Verfilmung

Der Cast der Woodwalkers-Filme

136 Kommentare

  1. Hi! Die Tiere sind so süß, vor allem die Pumas und Wölfe!
    Waren die Tiere eigentlich immer freundlich zueinander, oder gab es da auch einen Streit zwischen zB Wölfen und Pumas(wie bei Carag und Jeffrey)?
    Katzige Grüße
    Lux

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    • Hi Lux,
      ich glaube, die Wölfe und Pumas hätten sich nicht sooo gut verstanden, die wurden immer separat gefilmt, damit es keinen Stress gibt zwischen ihnen.
      Katzige Grüße,
      Katja

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  2. Hi Katja,

    es ist bestimmt total schön die ganzen Tiere umsich zu haben. Ich stelle es mir auf jeden Fall sehr cool fohr.
    Möge der Mond für dich leuchten!

    Liebe Grüße Esther

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  3. Hey also ich finde die Tiere voll toll und hoffe auch das der Film Sher schön wird am meisten werde ich mich aber auf die Tierszenen dann freuen da ich Tiere aller Art einfach super Doll lieb hab aber ich werde mich natürlich auch auf die Schauspieler freuen mal sehen
    schöne Grüße Lissy

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  4. also ich wollte fragen ob sie auch Ideen für figuren und oder Bücher
    von Fans aufnimmst weil ich schreibe gerade ein Buch aber ich weiß noch nicht wie das geht mit dem Verlag und so
    und es geht da auch um gestaltwandler aber in der Zukunft in einer Art apocalipse die Hauptfigur heisst Saima und ist gepardin+Caracal (wenn du nicht weißt was es ist ist google dein Freund ~Fee

    freue mich schon auf windwalkers!

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    • Hallo Sierra ist cool,
      Wie du dir sicher denken kannst, werden Katja ganz oft Figuren und Buchideen vorgeschlagen, dass die auch in die Bücher kommen, geht also leider nicht. Deine Geschichte klingt aber trotzdem cool! Schau mal bei Katjas Schreibtipps vorbei, da findest du auch Infos dazu, wie das mit der Veröffentlichung funktioniert: https://www.katja-brandis.de/schreibtipps/

      Viele Grüße,
      Sabine

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    • Hi Sierra ich schreibe auch grade ein Buch über gestaltswandler so wie woodwalker. Deine Namen klingen voll cool also:Saima. Hoffe es ist ok wenn ich den Namen benutzt. (?) Meerige Grüße. Möge der Mond für dich leuchten und die Sonne für dich aufgehen.

      Antworten
  5. Hallo,
    Haben die Schauspieler sich eigentlich auch untereinander gut verstanden, oder sind manche sehr schlecht miteinander ausgekommen? Und haben manche jetzt zum Beispiel noch während nicht gedreht wird Kontakt?
    Danke schonmal für die Antwort, ich hoffe sie können mir weiterhelfen.

    Antworten
    • Hi Woodwalkers-Girl,
      soweit ich mitgekriegt habe haben sich Carag- und Brandondarsteller angefreundet, was ich sehr schön finde! Die anderen haben sich auch gut verstanden, soweit ich weiß.
      Viele Grüße,
      Katja

      Antworten
      • ah, ok. Danke!

        Antworten
  6. hallo Katja und Sabine ich wollte fragen ob es noch ein Casting für Carag Schwester also Mia gibt weil ich habe relativ rote Haare und finde diesen Karakter wirklich toll

    Antworten
    • Hallo Tikaani und Mia,
      Ob es für die weiteren Filme wieder ein öffentliches Casting geben wird, steht noch nicht fest, aber wir halten euch natürlich auf dem Laufenden!

      Viele Grüße,
      Sabine

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  7. wie süß die Puma sind so süß aber wieso sind das eigentlich Weibchen keine Männchen?

    Antworten
    • Hallo Hannah,
      Insgesamt hatten die Filmleute die Wahl zwischen acht Pumas, da haben sie sich eben zufällig für zwei Weibchen entschieden. Für den Film macht das ja nicht wirklich einen Unterschied 🙂

      Viele Grüße,
      Sabine

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  8. Liebe Katja, ich habe eine Frage: Muss für jeden Film ein neues Casting gemacht werden oder wieso gibt es noch die Webseite?

    Antworten
    • Hallo Javier,
      Das Casting lief ja über eine Website, die eine Datenbank für alle möglichen Castings ist, dass es die noch gibt, hat also nichts mit Woodwalkers an sich zu tun (falls es diese Website ist, die du meinst). Ob es für die weiteren Woodwalkers-Filme wieder ein öffentliches Casting geben wird, steht momentan noch nicht fest, aber wir halten euch natürlich auf dem Laufenden.

      Viele Grüße,
      Sabine

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  9. Die pumas sind sooooooo
    süss😍

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  10. Hallo ! Es ist wirklich megacool wie viele Tiere es dort gibt ! Gibt es eigentlich auch Wapitis am Set? Und falls es zu einem Seawalkers Film kommt,wird der dann in einem Aquarium gedreht ? Oder im Meer ?

    Katzige Grüße Simon

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    • Hallo Simon,
      Ja, es gibt auch eine tierische Darstellerin für Lou 🙂 Wo man Seawalkers dann drehen würde, müssten die Filmleute sich erst noch überlegen, das lässt sich jetzt noch nicht genau sagen. Aber bis zu einem Seawalkers-Film würde es ja auch noch ein paar Jahre dauern.

      Viele Grüße,
      Sabine

      Antworten

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